Oder: Du wolltest immer schon mal wissen, was ein EGG-BLOWER ist?
Einer meiner Lieblingsstände am St. Veiter Wiesenmarkt ist dieser riesengroße „LKW“, wo noch qualitativ richtig gute Küchenutensilien verkauft werden. Unter anderem Keksausstecher in allen Formen und Größen, eine „Flotte-Lotte“, die ich noch aus Omis Küche kenne und Gemüseschäler, die so scharf sind, dass man damit eine ganze Kuh häuten könnte (…sorry, liebe Vegetarier).
Vor diesem Stand bekomme ich immer richtig Puls. Reizüberflutung für die Augen, für die Geldbörse und meinen Schatz: „Wofür brauchst du das denn wieder?“ – „Sowas wollt‘ ich immer schon mal haben!“ – im besten Fall sieht es auch noch hübsch aus, das Ding gibt’s auch in Rosa und komplett ausflippen würde ich, wenn es auch noch Punkte hat. Gekauft!
Daheim wird das „was-auch-immer-das ist“-Ding dann liebevoll zu seinen neuen Freunden in die Schublade mit den Küchenhelfern aka „kann-ich-sicher-mal-brauchen“-Sachen gelegt.
…und darauf vergessen.
Wenn Männer allerdings den 127. Schraubenzieher oder die sechste Wasserwaage kaufen, ist das natürlich gaaanz was anderes.
Anyway…
Mit den Bastelutensilien verhält es sich bei mir ziemlich ähnlich. Naja…eigentlich genau gleich.
Brauch‘ ich, will ich haben, muss ich haben, weil…, für…, etc. pp. blabla und Rhabarber. Gekauft!
Und weil halt Torten dekorieren und kreatives Werken zu meinen Hobbies zählen und ich auch wirklich ein gutes Händchen dafür habe, werde ich ab und an um Tipps gebeten oder gefragt, wo man gewisses Zubehör käuflich erwerben kann.
So auch geschehen in diesem speziellen Fall:
„Sonaaa!? Weißt du, wo ich einen „Egg-Blower“ her krieg?“
Hmm… einen was?
Meine ersten Gedanken dazu waren:
– Warum machst du das nicht selbst?
– Gibt’s dafür jetzt auch schon Gerätschaften?
– am ehesten wohl in einem Sex-Shop oder auf Eis.at
…und in meinem Kopf spielte es plötzlich das Lied von Flo Rida „Blow my Whistle“,
gefolgt von „Whistle while you work“ aus dem Disney Klassiker Schneewittchen.
Sieben Zwerge, die fröhlich vor sich hin… …ähm… …jo… …egal.
Mind blowing so ein Egg-Blower…
Kopfkino, erste Reihe fußfrei, bei gratis Eintritt.
…wie war nochmal die Frage?
„Contenance, Frau Mellitzer! Jetzt reißen Sie sich mal zusammen und hören Sie endlich auf zu lachen!“
Die Stimme in meinem Kopf war ein echter Spielverderber.
Da ich also offensichtlich keine Ahnung hatte, worum es sich tatsächlich handelte, hab‘ ich gegoogelt.
Und TADAAA! Ein Egg-Blower ist ein – auf neudeutsch – Gadget, mit dem man rohe Eier ausblasen kann, um sie dann für die Oster-Deko selbst bemalen/gestalten zu können.
Sieht aus, wie ein mini-mini Blasebalg, der durch einen kleinen Schlauch mit einer Nadel verbunden ist, die man in das Ei sticht. Durch … ACHTUNG! Gebrauchsanweisung! …“SANFTES Drücken / Pumpen“ dieses, an den Mittelteil einer Ziehharmonika erinnernden, Teils wird der „Inhalt des Eis nach außen entleert“.
Der automatische Google-Übersetzer war in diesem Fall mein persönliches Highlight.
Und der Gedanke „…also wir haben das früher noch selber mit der Hand und dem Mund gemacht“, war in dem Moment auch nicht besonders hilfreich und der nächste Lachflash vorprogrammiert.
Fazit:
Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht.
…und NEIN, ich hab‘ mir das Ding NICHT gekauft.
Jedoch weiß ich eines mit Sicherheit:
Das Schmücken des Palmbuschens heuer wird begleitet sein von ziemlich vielen lustigen Bildern in meinem Kopf, dem einen oder anderen spontanen Lacher und im Hintergrund spielt Alexa ganz leise Flo Rida.