Das Streben nach Glück. Oder: Die Kunst mit Messer und Gabel zu essen.

Glück ist eine der stärksten positiven Emotionen, die ein Mensch empfinden kann.
Laut Definition ist Glück ein Zustand von vollkommener Zufriedenheit und Wohlbefinden.
Glück ist subjektiv.
Was für den einen wahres Glück bedeutet, kann oft einen anderen nicht glücklich machen.
Glück ist für den einen ein Sechser im Lotto, für andere eine positive Fügung des Schicksals, oder ein Zusammenspiel aus Entscheidungen und Zufällen.
Auch hier scheiden sich schon wieder die Geister. Ich persönlich bin der Überzeugung, dass es keinen Zufall gibt. Es fällt zu, was fällig ist.
Heruntergebrochen auf das alte Sprichwort „Jeder bekommt, was er verdient.“
Für Sokrates, Platon oder Aristoteles führte allein eine tugendhafte Lebensweise zum Glück.
„Hygge“ ist heute für die Dänen das ultimative Glücksrezept. Darunter versteht man die Gemütlichkeit im eigenen Heim, um die Sorgen der Welt draußen zu lassen.
In den USA gehört das „Streben nach Glück“ (pursuit of happiness) zu den fundamentalen Rechten in der Unabhängigkeitserklärung. „Life, Liberty and the pursuit of Happiness“, heißt es dort genau.
Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass jeder selbst „seines Glückes Schmied“ ist.
Was man jedoch schmieden muss, um Glück zu haben bzw. zu erfahren, wird einem dabei nicht erklärt. Warum nicht? Weil es eben subjektiv ist.

Wann bin ich glücklich, was macht mich glücklich?
Ein schönes Zuhause zu haben, ausreichend Essen im Kühlschrank, warmes Wasser, Strom, mobil zu sein, die Freiheit zu haben, mein Leben selbstbestimmt gestalten zu können und in erster Linie GESUND zu sein.

GLÜCKLICH und ZUFRIEDEN zu sein, geht für mich einher mit DANKBARKEIT.
Dankbar zu sein für die vermeintlich „kleinen Dinge“.
Die Dinge, die wir viel zu oft als selbstverständlich erachten.
Ich drücke auf den Schalter, das Licht geht an.
Ich betätige den Knopf der Kaffeemaschine, meine Tasse füllt sich (sofern ich nicht noch schlaftrunken vergessen habe, eine unter zu stellen).
Ich drehe den Wasserhahn auf und es kommt klares Trinkwasser heraus.
Ich stehe morgens auf und habe die Wahl, was ich heute anziehen möchte (aus einem Kleiderschrank voll mit „ich-habe-nichts-zum-Anziehen).
Ich habe mehrmals am Tag die Wahl, egal wobei.
Ich kann es mir aussuchen, was ich tun oder lassen möchte.

GLÜCKLICH und ZUFRIEDEN zu sein, ist für mich auch, wie eingangs erwähnt, ein Zusammenspiel getroffener ENTSCHEIDUNGEN.
Ich kann Entscheidugen treffen, in jeglicher Hinsicht. Gefällt mir das Ergebnis nicht, habe ich die Möglichkeit, mich umzuentscheiden bzw. etwas zu ändern. Solange, bis es mir passt und ich GLÜCKLICH und ZUFRIEDEN damit bin.

GLÜCKLICH und ZUFRIEDEN zu sein, spielt sich in meinem Kopf ab.
Es sind meine Gedanken, die mich dahingehend beeinflussen, was ich fühle und sie sind der Anfang meiner Taten.
*Bin ich ständig nur am Meckern und Motzen über den massiven Wäscheberg, werde ich frustiert und grantig, der Wäscheberg jedoch nicht kleiner.
Stattdessen freue ich mich, dass wir ausreichend Kleidung haben, dass so manches mal einen Tag länger liegen bleiben kann, weil ich lieber das schöne Wetter im Freien genieße, als drinnen die Wäsche zu machen.
*Rege ich mich darüber auf, dass es in meinem Arbeitszimmer aussieht, als wäre ein Tornado durchgefegt, habe ich wohl länger aus Faulheit nicht gleich immer alles wieder an seinen angestammten Platz zurück geräumt und meine Prioritäten zu betreffenden Zeiten anders gesetzt.
Wer kann es ändern, damit es mir wieder gefällt? Ausschließlich ICH. Entweder räume ich auf oder schließe die Türe, damit ich es nicht sehe.

Im Netz habe ich tolle Beispiele für richtige Glücks-Killer gefunden:

8 Wege ins Unglück
„Glücklichsein ist ein Maßanzug. Unglückliche Menschen sind jene, die den Maßanzug eines anderen tragen wollen“, fand zum Beispiel Karl Böhm. Manchmal müssen wir nicht MEHR machen, um Glück zu haben. Zuweilen müssen wir vielmehr jene Gewohnheiten und Denkweisen ablegen, die unglücklich machen:

  1. Anbiederei
    Das Leben ist kein Beliebtheitswettbewerb. Wer dennoch daran teilnimmt, kann nur verlieren. Man kann es nie ALLEN recht machen. Behalten Sie lieber Rückgrat.
  2. Kontrollsucht
    Der Mensch plant – das Schicksal lacht. Alles jederzeit kontrollieren zu wollen, raubt nur Lebensqualität. Wer lernt, sich auf Veränderungen einzulassen, wird glücklicher.
  3. Abhängigkeit
    Auf der Suche nach Bestätigung werden wir zu Sklaven der anderen. Unser Selbstwert ist aber autonom. Und Glück ist etwas sehr Persönliches, das geht niemanden etwas an.
  4. Bitterkeit
    In jeder Minute, in der wir uns ärgern, verlieren wir 60 Sekunden Glück. Das führt nur in eine Art Tunnelblick. Nur ist es an dessen Ende immer dunkel. Groll schadet nur uns selbst, ohne etwas zu ändern.
  5. Grübeln
    Es gibt zwei Dinge, um die wir uns weniger Sorgen machen sollten: Dinge, die wir sowieso nicht kontrollieren können. Und: Dinge, die wir kontrollieren können. Statt „Was wäre wenn?“ sollten wir fragen: „Warum nicht?!“
  6. Egozentrik
    Man kann durch jeden Reifen springen, den uns ein anderer hinhält. Muss man aber nicht. Wer meint, die Welt drehe sich nur um ihn, lädt sich auch all den Frust der Welt auf den Buckel. Selbst schuld.
  7. Festhalten
    Es schadet nichts, wenn einem Unrecht geschieht. Man muss es nur vergessen können. Wer an der Vergangenheit klebt, verpasst die Gegenwart und Zukunft. Vergeben und vergessen zu können, beweist Größe und ist Balsam für Beziehungen.
  8. Vergleiche
    Glück ist nicht relativ oder ein Nullsummenspiel. Wenn es anderen besser, ergeht es Ihnen dadurch nicht automatisch schlechter. Es sei denn, Sie lassen sich davon runterziehen. Häufiges Vergleichen ist ein sicherer Weg ins Unglück und zu permanenter Unzufriedenheit. Es wird immer Menschen geben, denen es (scheinbar oder objektiv) besser geht, die mehr besitzen oder erfolgreicher sind. Na und?!
    (Quelle: karrierebibel.de)

Ich möchte nochmal auf unsere Denkweise eingehen:
Wenn ich mir ständig einrede, wie schlecht es mir geht, was für ein Pechvogel ich bin, etc. pp. bla-bla und Rhabarber, werde ich mich durch diese Denkweise auch nicht gut fühlen können.
Wenn ich in den Spiegel schaue und mir denke: „Boah, schau‘ ich heute wieder scheiße aus!“ oder „Ma, bin ich fett geworden!“, was bitte soll es mir denn dann (buchstäblich) wiederspiegeln?

„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.“, sagte schon Marc Aurel.
Dr. Joseph Murphy schrieb 1962 in seinem Buch „Die Macht Ihres Unterbewusstseins“ bereits davon, wie sehr wir mit positiven Affirmationen unser Unterbewusstsein beeinflussen können. Die Macht der Gedanken!

Gut 60 Jahre (!!!) später – lasst diese Zahl mal sacken – reden wir plötzlich wieder davon.
Heute nennen wir es POSITIVE MINDSET.

Ratgeber, Social Media Kanäle, Podcasts, Zeitschriften sind voll davon.
JEDER von uns hat diesen Terminus zumindest schon einmal gehört, wenn nicht selbst verwendet.
Aber was wundere ich mich über nur 60 Jahre?
Marc Aurel, manchen auch bekannt als Marcus Aurelius, war Philosph und von 161 bis 180 (nein, hier fehlt keine Zahl – sie sind tatsächlich nur dreistellig!) römischer Kaiser.
Damals schon „a g’scheider Teifl“, gell!?
Wir schreiben das Jahr 2023.
DAS nennt der Mensch dann EVOLUTION!

Da bin ich ja richtig froh, dass wir mittlerweile gelernt haben, mit Messer und Gabel zu essen und eine Toilette zu benutzen, anstatt irgendwo in eine Ecke zu sch***.
Nochmal Glück gehabt!

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