„…wünscht man sich Uneendlichkeeeit“ *sing*
Na, geh bitte nit!!!!
Der Wecker klingelte im obernervigsten Ton, den du dir nur vorstellen kannst und das ganze selbstverständlich mit „snooze“ Funktion im Abstand von 2 Minuten! YEAH!
(Anmerkung: während ich jetzt so ganz heimlich das Wort „snooze“ auf Google nachgeschaut habe, um die richtige Schreibweise zu gewährleisten, war an dritter Stelle die Schlagzeile „Snooze-Funktion ist ungesund“. Memo an mich: Artikel später lesen.)
Nach der – keine Ahnung wievielten – Wiederholung schwang ich mich voll motiviert und bestens gelaunt, mit einem breiten Lächeln auf den Lippen, aus dem Bett.
GENAU! Sarkasmus *off*.
Fallen meine Augenringe arg auf? – Krass! Der Panda kann sprechen!
Ich zog irgendwas, das gerade zu sauber für die Waschmaschine, zu dreckig für den Schrank – Willkommen auf dem Stuhl – lag, an. Frische Socken fischte ich mir aus meiner untersten Schublade.
Bääh. Kopfüber am frühen Morgen, Blut ins Hirn.
Zack! Neeeeein!!!! Meine linke große Zehe bahnte sich den Weg an die frische Luft. Durch die Socke.
Ein Loch in meinen Lieblingssocken! Maaaaa! Die hab‘ ich im Sommer vor drei Jahren in Dublin im Merchandise Shop der Guinness Brauerei (Anmerkung: Guinness musste ich jetzt nicht auf Google nachschauen. Was sagt uns das? Richtig. Nix.) gekauft. Die krieg ich nie wieder nach! *heul* (-Solltest du demnächst nach Dublin kommen, bitte bring mir Socken mit. Danke! Aber die mit den Punkteeeen und der schönen, schwarzen samtigen kleinen Schleife über dem Knöchel.) Kannst du sehen, wie mir eine dramatische Träne der Trauer über die Wange rinnt? In Zeitlupe? Und Großaufnahme?
Ich lass‘ sie derweil trotzdem an, muss eh später noch unter die Dusche. Das macht zwar die Socke nicht mehr ganz, aber ausziehen muss ich sie davor.
So richte ich in einem Pyjama-Jogginghosen-Shirt-Gemisch in zart rosa und hellgrau das Frühstück und die Jause für den Sohnemann.
Danach schlüpfe ich immer noch schlaftrunken in meine knöchelhohen Lammfellstiefel, die eigentlich das ganze Jahr im Windfang stehen. Die sind morgens super, wenn ich barfuß oder barzehig (gibt es das Wort überhaupt? Na ja, jetzt schon.) nur schnell unseren Sohn zum Bahnhof fahre. Um 6 Uhr 20.
Wir steigen ins Auto und fahren los.
Auf Höhe unserer Ortsausfahrt macht sich ein ziemlich strenger Geruch im Auto breit. Ich schiele in Richtung Beifahrersitz. Mein Sohn rümpft ebenfalls zeitgleich die Nase, bemerkt meinen Blick und schleudert mir gleich ein „ICH war DAS nicht!“ entgegen.
Kommt das von draußen? Hat der Bauer wieder gedüngt? Im Herbst? Keine Ahnung?
Es stinkt erbärmlich! So erbärmlich, dass wir beide einen leichten Brechreiz verspüren. Wir öffnen die Autofenster, setzen unsere Kapuzen auf, weil noch ziemlich frisch um diese Uhrzeit. Es bessert sich nicht. Am Bahnhof steigt Sohn aus, kontrolliert seine Schuhsohlen im Schein der Parkplatzlaterne. Nope. Hm?
Ich fahre wieder heim. Der Gestank im Auto wird immer ärger. Ich beginne zu husten und versuche den Brechreiz zu unterdrücken. In unserer Hauszufahrt schalte ich das Fernlicht ein. Wer weiß, vielleicht hat irgendein Vieh in unserer Einfahrt seinen Darm entleert. Ich kann nix entdecken, parke ein, schließe die Fenster. BOAH! ES STINKT!!! Ich öffne schnellstens die Türe und will schon aus dem Auto hechten, als ich im blassen Licht der Innenbeleuchtung und der beginnenden Morgendämmerung den Auslöser der Geruchsbelästigung erspähe.
Ein – wirklich – riesen großer Scheißhaufen!
(Entschuldige bitte, aber „Kackhaufen“ oder irgendetwas anderes, das dieses Ungetüm nur verniedlichen würde, wäre unangemessen und würde dem in keinster Weise gerecht werden)
Uah! Heute ist MEIN Tag!
Anstatt also, so wie sonst jeden Tag, nach der Rückkehr der frühmorgendlichen Bewegungsfahrt, mir meinen ERSTEN Kaffee zu gönnen, war ich heute anderweitig beschäftigt. Ich kontrollierte meine Lammfellstiefel. Eh klar. Flatsch. Mitten rein. Die Schuhsohle meines linken Schuhs (Anmerkung: du erinnerst dich noch an meine linke Socke?) war nicht mehr zu sehen. Ich hopse also auf meinem rechten Bein in Richtung Terrasse zum Gartenschlauch. Danach war ich knapp eine Stunde damit beschäftigt, Schuhe, Einfahrt (geschottert.), Fußmatte und Autopedale, etc. zu säubern. Mein T-Shirt UND die Jacke hatte ich mir zwischenzeitlich schon über die Nase hochgezogen.
Gott sei Dank wurde es in der Zwischenzeit auch immer heller und das ganze Ausmaß des Desasters wurde frei ersichtlich. Wäre auch verzichtbar gewesen. Wieso bin ICH überhaupt aufgestanden?
Nun sitze ich mit gut einer Stunde Verspätung bei meinem Morgenkaffee (gleich hol‘ ich mir den zweiten) und tippe diese Zeilen. Spätestens jetzt fragst du dich wahrscheinlich, warum ich so ausführlich und bildhaft DIESE Geschichte erzähle? „WARUM muss die Winklerin DAS unbedingt aufschreiben und dann auch noch veröffentlichen?“ …Tja. DESWEGEN!
Weil es genau zwei Möglichkeiten gibt, damit umzugehen:
1.) WAAH! Was für ein – buchstäblich – beschissener Tag! Ich bin wohl mit dem LINKEN Fuss aufgestanden. Wie soll der noch weiter gehen? Was kommt da noch? Meine Laune im Keller und stressig wird es weiter gehen…blablabla…motz-motz…
oder:
2.) Schlimmer wird’s heut nimmer! JETZT kann es nur noch BESSER werden! Den ganzen – buchstäblichen – Kack hab ich nämlich schon erledigt! Hahaha…
Ich hab mich für die zweite Variante entschieden!
Es obliegt einem immer selbst, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist.
Mir ist das ja eigentlich grundsätzlich egal.
Ich bevorzuge um diese Uhrzeit sowieso lieber Tassen, anstatt Gläser.
Unerheblich ob halbvoll oder halbleer, Hauptsache es ist Kaffee drin.
Und somit wünsche ich DIR einen wundervollen Tag! Think positive!
…und MORGEN steh‘ ich einfach mit dem rechten Fuß auf 😉